Eine Geschichte aus dem Bereich Reparatur und Sanierung.

Es war ein ganz normaler Spätsommertag, es war schwül und es roch nach Gewitter. Ich hatte meinen Arbeitstag grundsätzlich abgeschlossen, nur noch eine kurze Beratung eines Kunden. Mein Feierabend war in greifbarer Nähe. Die Entspannung sollte allerdings nicht lange anhalten. Plötzlich krachte es ganz gewaltig und massive Regenmassen kamen vom Himmel. Ein Gewitter biblischen Ausmaßes.Es dauerte nicht sehr lange und mein Handy war im Dauerstress.
19 Uhr
Ein Parksystem im Ersten Wiener Gemeindebezirk verweigerte auf Grund von Wassereintritt seinen Dienst und die Parkkunden konnten ihre Fahrzeuge nicht mehr abholen.
Ergänzend dazu sollte man vielleicht erwähnen, das es sich um ein Kombiparksystem handelt und es somit nur eine Einfahrt und Ausfahrt gibt. Die Fahrzeuge werden mittels Transportschienen verfrachtet und geholt.
Sofort im Einsatzmodus, sprang ich in mein Auto und kämpfte mich durch die zum Teil überfluteten Straßen von Klosterneuburg nach Wien.
20 Uhr
Endlich angekommen sah ich schon die ersten “nervösen“ Parkkunden, die etwas ungeduldig auf ihre Autos warteten. Ohne viel Zeit zu verlieren, kletterte ich voll Euphorie in die Anlage um den Antrieb, der sich am untersten Punkt befindet, zu überprüfen.
Dann kam der Schock !!!!
Der ganze Schacht des Antriebes stand unter Wasser und legte die Elektronik lahm. Jetzt kam der unangenehme Teil. Den Kunden zu sagen, das es heute keine Autos mehr gibt.
Nach einer kurzen Diskussion, samt umfangreicher Erklärung das ich für den Regen nicht verantwortlich bin, konnte ich meine Reparatur und Sanierung beginnen. Kurzer Einsatz der Feuerwehr inklusive, für das Auspumpen des Schachts.
21:30 Uhr
Als das Wasser endlich weg war, konnte ich erstmals das Ausmaß der Überflutung sehen. Sämtliche Platinen im Inneren der Steuerung waren kaputt. Jetzt war Eile geboten. Alle kaputten Teile notiert und mittels Expressboten vom Hauptlager anliefern lassen. Das heißt, in ca. 60 min. sind die neuen Teile da.
In der Zwischenzeit machte ich mich an die Säuberung des Schaltkastens. Da dieser noch ziemlich neu war, ging das eigentlich ganz gut. Den Schmutz entfernt, trocknete ich das Ganze mittels Pressluft. Alles bestens.
23:45 Uhr
Da bei solch stressigen Einsätzen die Zeit wie verrückt läuft, wunderte ich mich nicht das Mitternacht schon fast erreicht war.

Nun war es an der Zeit, die Fabriksneuen Platinen an ihren angestammten Platz anzubringen. Das funktionierte Problemlos. Kurzer Check. Alles gut.
02:00 Uhr
Jetzt kam die Stunde der Wahrheit. Das Einschalten und Hochfahren des ganzen Systems.
Kurze Anlaufschwierigkeiten! Der Hauptschalter schnappte ab. Noch mal das Ganze. Dann lief das Ding.
03:00 Uhr
Nach ein paar kurzen Testläufen, konnte ich die Anlage um 3.15 Uhr wieder frei geben.Die ersten Autos konnten abgeholt werden.
Mission completed.
Als ich um 4 Uhr endlich wieder zu Hause angekommen war, dämmerte schon fast der Morgen. Den Abend hätte ich mir eigentlich etwas anders vorgestellt.
That´s Life.
Ach ja. Die Bilder zu meinem Einsatz finden Sie in der Galerie.